Liebe Tattoo-Enthusiasten und frisch Tätowierte. Heute widmen wir uns einer Frage, die sich nicht nur Tattoo-Neulinge, sondern auch alte Hasen schon mal gestellt haben: Was passiert eigentlich, wenn ein Tattoo zu tief gestochen wird? Wie erkennt man es und welche Folgen kann es haben? Noch wichtiger: Wie kann man das Problem lösen?
Wir wissen, eine makellose Optik, leuchtende Farben und scharfe Konturen haben für Tattoofans oberste Priorität, schließlich wird das Motiv permanent auf Deiner Haut verewigt. Aber leider ist das Ergebnis der Tattoo Session manchmal nicht wie erwartet und Du fragst Dich, ob etwas schiefgelaufen ist.
In diesem Artikel erklären wir Dir, wie Du feststellen kannst, ob Dein Tattoo zu tief gestochen wurde, welche Auswirkungen das haben kann und - am wichtigsten - welche Lösungen es gibt, um das Problem zu beheben.
Bleib also dran, denn niemand sollte mit einem Tattoo herumlaufen müssen, das ihm nicht vollends gefällt. Denn letztlich geht es darum, dass Du Dein Tattoo liebst - jeden einzelnen Millimeter davon.
Wie tief werden Tattoos gestochen?
Für ein professionell gestochenes Tattoo ist Präzision unerlässlich. Tattoos werden in der Regel in die zweite Hautschicht, die sogenannte Dermis, gestochen. Die obere Hautschicht, die Epidermis, wird dabei durchdrungen, ohne jedoch tiefer als bis in die Dermis vorzudringen.
Die Dermis ist der ideale Ort für die Tattoo-Tinte, da sie weniger von Zellregeneration betroffen ist als die oberflächliche Epidermis (Oberhaut). Dies gewährleistet, dass Dein Tattoo über einen langen Zeitraum hinweg sichtbar ist und die Farben nicht verblassen.
Die exakte Tiefe für das Einbringen der Tinte in die Dermis kann variieren, abhängig von der Beschaffenheit der Haut und der Körperregion. Sie liegt üblicherweise zwischen 1 und 2 Millimetern. Erfahrene Tätowierer, die ihr Handwerk meisterlich beherrschen, treffen diese Balance perfekt, um sicherzustellen, dass Dein Tattoo ein Leben lang bestehen bleibt.
Wird das Tattoo zu flach und lediglich in die Epidermis gestochen, kann die Farbe verblassen oder ungleichmäßig wirken. Wird hingegen zu tief gestochen und die Tinte erreicht die Unterhaut, auch Subkutis genannt, können Komplikationen entstehen, die im weiteren Verlauf dieses Artikels eingehender betrachtet werden.
Kann man Tattoos zu tief stechen?
Ja, es ist tatsächlich möglich, ein Tattoo zu tief zu stechen. Dieses Risiko steigt insbesondere, wenn unerfahrene Tätowierer oder sogenannte "Heimtätowierer" ans Werk gehen – leider keine Seltenheit.
Eine zu tiefe Nadelführung oder zu starker Druck können dazu führen, dass die Tattoo-Tinte bis in die Subkutis, die tiefste der drei Hautschichten, vordringt. Zudem kann die individuelle Beschaffenheit der Haut eine Rolle spielen, da bestimmte Hauttypen die Nadel tiefer eindringen lassen als andere.
Die Subkutis, hauptsächlich bestehend aus Fett und Bindegewebe, ist nicht geeignet, Tattoo-Tinte aufzunehmen und diese zu halten, da sie stärker von Zellregeneration betroffen ist als beispielsweise die Dermis.
Die Konsequenz ist ein Tattoo, das unscharf und verwaschen wirkt und dessen Linien und Farben verlaufen können. Darüber hinaus kann ein zu tief gestochenes Tattoo auch gesundheitliche Folgen mit sich bringen, die wir in den kommenden Abschnitten noch diskutieren werden.
Wie erkenne ich, ob ein Tattoo zu tief gestochen wurde?
Es ist entscheidend, die Anzeichen eines zu tief gestochenen Tattoos zu erkennen, denn nur so kannst Du entsprechende Maßnahmen ergreifen. Die Symptome können variieren und treten meist während oder kurz nach dem Stechen auf:
- Eines der ersten Anzeichen, dass Dein Tattoo zu tief gestochen wurde, kann ein stärkerer Schmerz sein, als Du ihn von vorherigen Tattoo Sessions gewohnt bist, da die Nadel tiefer in die Haut eingedrungen ist.
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Stärkere Blutungen oder Schwellungen direkt nach dem Stechen können ein weiteres Indiz für ein zu tief gestochenes Tattoo sein.
- Einige Tage später kann das Tattoo beginnen zu verblassen, oder die Farben und Linien können verlaufen.
- Eine erhöhte Bildung von Schorf oder Wundsekret kann ebenfalls darauf hindeuten, dass Dein Tattoo zu tief gestochen wurde.
- Sollte sich das Tattoo entzünden oder eine Narbenbildung auftreten, könnten das weitere Anzeichen dafür sein, dass mit der Stichtiefe deines Tattoos etwas nicht stimmt.
Es ist wichtig, bei solchen Symptomen Dein Tattoostudio zu kontaktieren oder bei starken Auswirkungen einen Arzt aufzusuchen und gegebenenfalls medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Was passiert, wenn ein Tattoo zu tief gestochen wird?
Wenn ein Tattoo zu tief gestochen wird, kann es ernsthafte Konsequenzen haben. Nicht nur, dass das Erscheinungsbild des Tattoos beeinträchtigt wird - ist ein Tattoo zu tief gestochen, kann das sogar gefährlich sein. Lass uns die gesundheitlichen Folgen genauer ansehen.
Zunächst einmal kann ein zu tief gestochenes Tattoo dazu führen, dass die Linien und Farben verschwimmen und das Tattoo insgesamt unscharf und unklar aussieht. Die verstärkte Bildung von Schorf und Wundsekret verlangsamt den Heilungsprozess verlangsamt und kann das Tattoo unansehnlich machen.
Noch gravierender sind jedoch die möglichen gesundheitlichen Folgen. So kann ein zu tief gestochenes Tattoo zu Entzündungen führen. Wird ein Tattoo zu tief gestochen, entzündet sich dieses im schlimmsten Fall und es können Infektionen auftreten. Entdeckst Du Eiter, ist dies ernst zu nehmen und sollte medizinisch behandelt werden.
Außerdem kann eine zu tiefe Nadelführung dazu führen, dass das Tattoo eine sichtbare Narbe hinterlässt. Ist ein Tattoo zu tief gestochen, sind Narben leider keine Seltenheit. Diese können, je nach Größe und Lage des Tattoos, sogar nach der Abheilung Schmerzen oder Unbehagen verursachen.
Expertentipp: Ein zu tief gestochenes Tattoo kann sowohl das Aussehen des Tattoos selbst als auch Deine Gesundheit beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, auf die Anzeichen zu achten und gegebenenfalls sofort Maßnahmen zu ergreifen. Was Du im Ernstfall tun kannst, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
Tattoo zu tief gestochen: Was tun?
Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Tattoo zu tief gestochen wurde, ist es wichtig, umgehend zu handeln. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Problem anzugehen und sicherzustellen, dass Dein Tattoo letztendlich so aussieht, wie Du es Dir gewünscht hast.
Cover-Up-Tattoo
Eine Möglichkeit, um ein zu tief gestochenes Tattoo zu behandeln, ist das sogenannte Cover-Up-Tattoo. Ein erfahrener Tätowierer kann ein neues Tattoo über das alte und zu tief gestochene Tattoo stechen.
Diese Technik erfordert viel Geschick und Erfahrung, da das neue Design das alte komplett verdecken und gleichzeitig natürlich aussehen muss. Es ist wichtig, dass Du Dir einen Tattoo Artist suchst, der Erfahrung mit Cover-Up-Tattoos hat, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Schmerzensgeld
Wenn Dein Tattoo aufgrund einer Fahrlässigkeit oder eines Fehlers des Tätowierers zu tief gestochen wurde, hast Du möglicherweise Anspruch auf Schmerzensgeld. Dies gilt insbesondere, wenn Du nachweisen kannst, dass der Tätowierer fahrlässig gehandelt hat. Es ist ratsam, einen Anwalt zu konsultieren, um Deine rechtlichen Möglichkeiten in diesem Fall zu prüfen.
Tattoo entfernen
Eine weitere Möglichkeit, ein zu tief gestochenes Tattoo loszuwerden, ist die Tattooentfernung. Dies ist ein medizinischer Prozess, der in der Regel mit einem Laser durchgeführt wird. Es ist jedoch zu beachten, dass ein Tattoo weglasern teuer und zeitaufwendig sein kann und möglicherweise mehrere Sitzungen erfordert, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Darüber hinaus kann die Entfernung je nach Farbe und Größe des Tattoos variieren und ist nicht immer zu 100 % erfolgreich. Es ist ratsam, sich vorher gründlich zu informieren und die Vor- und Nachteile abzuwägen.
Fazit
Tattoos sind eine wundervolle Kunstform und Art des persönlichen Ausdrucks. Wie wir gesehen haben, kann allerdings ein zu tief gestochenes Tattoo zu unerwünschten Resultaten führen. Von unscharfen Konturen und verlaufenen Farben bis hin zu Entzündungen und Narbenbildung - es ist entscheidend, die Warnsignale zu erkennen und zu wissen, wie man reagieren kann.
Obwohl das Problem belastend sein kann, gibt es Lösungsansätze wie Cover-ups oder die Tattooentfernung per Laser, die Dir dabei helfen können, das Beste aus der Situation zu machen. Dabei solltest Du immer im Hinterkopf behalten, dass Prävention der Schlüssel ist. Für Deine Tattoo-Sessions solltest Du stets auf einen erfahrenen und professionellen Tätowierer mit guter Reputation setzen. So kannst Du die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Tattoo zu tief gestochen wird, deutlich reduzieren.
Nachdem Du diesen Artikel gelesen hast, bist Du bestens gewappnet, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Denke immer daran, dass Deine Gesundheit und Zufriedenheit mit Deinem Tattoo an erster Stelle stehen!
Auch wenn Dein neues Tattoo professionell gestochen wurde und fachlich korrekt in perfekter Tiefe Deine Haut ziert, solltest Du die Pflege Deines Tattoos nicht vernachlässigen. Unsere TattooMed Tattoo Pflege versorgt Dein Tattoo zu jedem Zeitpunkt mit reichlich Feuchtigkeit und hält die Haut geschmeidig, damit die Farben Deines Körperkunstwerks bestens zur Geltung kommen.
FAQ
Was passiert, wenn ein Tattoo nicht tief genug gestochen wird?
Wenn ein Tattoo nicht tief genug, also nur in die oberste Hautschicht (Epidermis) gestochen wird, kann es sein, dass die Tinte nicht dauerhaft in der Haut verbleibt. Die Epidermis erneuert sich ständig, wodurch die Tinte mit den abgestoßenen Hautzellen nach und nach abgetragen wird. Dies führt dazu, dass die Farben des Tattoos mit der Zeit verblassen oder sogar vollständig verschwinden können.
Außerdem kann ein zu flach gestochenes Tattoo ein unscharfes und ungleichmäßiges Endergebnis liefern, das nicht den ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Daher ist es unerlässlich, dass das Tattoo in die richtige Hautschicht, die Dermis, gestochen wird, um ein dauerhaftes und qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen.
Kann man ein Tattoo das zu tief gestochen wurde noch retten?
Ein zu tief gestochenes Tattoo ist nicht zwangsläufig ein verlorenes Tattoo. Es gibt mehrere Möglichkeiten, solche Tattoos zu korrigieren, wenngleich die Prozeduren etwas komplex sein können.
Man könnte zum Beispiel ein Cover-Up-Tattoo in Erwägung ziehen, das ein neues Design über das bestehende Tattoo legt. Alternativ könnte eine Tattooentfernung mittels Lasertherapie eine passende Lösung sein.
Es ist entscheidend, sich von einem Profi beraten zu lassen, um die geeignetste Methode für die individuelle Situation zu bestimmen. Bei schwerwiegenderen Komplikationen wie Entzündungen oder Narbenbildung kann es notwendig sein, medizinischen Rat einzuholen.
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