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Tattoo Style

Manche Tattoo-Trends kommen und gehen, andere gelten als zeitlose Klassiker. Wichtig ist: Nicht jedes Tattoo passt zu jedem Typ! Individualität sollte bei der Wahl des Motivs im Vordergrund stehen, trotz der bestehenden Strömungen und Trends.

Selten stechen Tattoo Artists zweimal exakt dasselbe Tattoo. Viel mehr orientieren sie sich an einem bestimmten Stil und bringen Motive mit persönlichem Bezug ein. Der folgende Überblick aktueller Tattoo-Styles, die auf Messen und in führenden Studios zu finden sind, kann für dich eine nützliche Entscheidungshilfe und Inspirationsquelle sein.

Welche Tattoo-Styles gibt es überhaupt?

1. Stick and Poke Tattoos

Tattoos im Stick and Poke Style sind meist simpel gehaltene Tattoos ohne Schattierungen, die sich durch ihre handgemachte Ästhetik auszeichnen. In der Regel werden diese Tattoos nicht mit der Maschine, sondern eben von Hand Punkt für Punkt in die Haut gestochen. 

Es ist eine traditionellere Methode der Tattookunst und hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Auch große Farbflächen werden mit einzelnen Konturnadeln gestochen und erhalten eine interessante Struktur.

Die Tattoos im DIY-Style wirken hochwertig und stylisch, sofern sie aus professioneller Hand stammen. Süße Girlie-Motive mit starken Konturen und feinen, gepunkteten Mustern sind populär und werden am häufigsten gewählt. Möchtest du eine Erinnerung festhalten oder ein Freundschaftstattoo an einer unauffälligen Stelle tragen, ist dieser Style möglicherweise der Richtige für dich.

Stick and Poke Style Tattoo

Was macht den Stick and Poke Style aus?

  • Einfarbig schwarze Tattoos wirken besonders schön auf heller Haut.
  • Klare Linien und Punkte anstelle von Schattierungen.
  • Perfekt geeignet für kleine, symbolhafte Motive, doch auch große farbige Motive sind möglich.
  • Spezielle Ausdruckskraft durch ihre einzigartige Textur.

2. Blackwork

Blackwork Tattoos stellen eine Weiterentwicklung von klassischen Tribals dar. Geometrische Motive und Mandala Tattoos dienen als Grundlagen für die Entwicklung von komplexen Motiven.

Die Tattoos wirken nur auf einer gewissen Fläche und benötigen Raum, um zu wirken. Planst du einen Sleeve oder ein großflächiges Tattoo am Rücken oder auf der Brust, wirken Blackwork Motive symmetrisch und clean.

Neben traditionellen Motiven aus dem asiatischen Raum können Blackworks ebenfalls aus modernen, klaren Mustern und Formen bestehen. Besondere Inspiration fand dieser Style auch durch die traditionellen Tattoos der Bewohner Polynesiens, wie beispielsweise die Maori.

Bei diesem Tattoostyle ist es wichtig, dass der Tattookünstler sauber arbeitet und die Abheilung ohne Probleme verläuft. Die Motive leben von den gleichmäßigen tiefschwarzen Flächen. Auch mit kleinen Blackwork-Motivwünschen solltest du zu einem Spezialisten für diese aufwendige Technik gehen.

Mandala Tattoo

Verschiedene Blackwork Styles für verschiedene Tattoo-Typen: 
  • Mandala-Motive wirken feminin und zart.
  • Symmetrische Muster können als Hintergrund für kleine Tattoos dienen (Auffüllen kleinerer Motive zu kompletten Sleeves).
  • Besonders gut für Sleeves und große Flächen geeignet.

3. Black and Grey

Schwarze Tattoofarbe lässt sich durch die Zugabe von Wasser ähnlich aufhellen wie Tusche oder Bleistiftradierungen. Diesen Effekt nutzen viele Tattookünstler zur Erstellung von realistischen Schwarz-Weiß-Motiven, die möglichst detailgenau und brillant wirken sollen. 

Nahezu jedes Motiv kann im Black and Grey Style gestochen werden. Viele Fans der Stilrichtung bleiben dem Black and Grey Style ihr Leben lang treu, da die Motive sich nur schwer mit anderen Styles vereinen lassen.

Black & Grey Tattoo

Was ist bei Black and Grey Tattoos zu beachten?

  • Passt zu bedeutungsschweren Motiven.
  • Für dunkle und für helle Hauttypen geeignet.
  • Die Grautöne erzeugen einen Kontrasteffekt, der Tiefe und Dimension in das Design bringt.
  • Mittelgroße und große Motive ohne Hintergrund eignen sich am besten für diese Technik.

4. Trash Polka

Trash Polka Tattoos sind ein neuerer Trend und stammen aus der kreativen Hand des Tattoo-Teams im Buena Vista Tattoo Club in Würzburg. Der Tattoostyle ist inzwischen weltweit bekannt. Internationale Tattoo-Größen kopieren mittlerweile den collagenhaften Stil und tragen zur Bekanntheit des Trash Polka Styles bei.

Die großflächigen Motive bestehen aus verschiedenen realistischen Elementen wie 

  • Schriften, 
  • Farbspritzern, 
  • Fotografien 
  • und naturalistischen Motiven. 

Diese werden zu Collagen kombiniert. Jedes Motiv dreht sich um eine individuelle Thematik. Auffällig ist die Farbgebung: Für Trash Polka Tattoos nutzen Künstler ausschließlich schwarze, weiße und rote Tattoofarbe.

Woran sind Trash Polka Tattoos zu erkennen?

  • Collagen mit verschiedenen realistischen Elementen.
  • Farbgebung: Schwarz und Weiß mit roten Highlights.
  • Häufig werden Elemente aus der Druckindustrie verwendet: Zeitungsausschnitte, handgeschriebene Botschaften, Fotos und Tintenflecken kommen häufig vor.

5. Classic Americana / Old School

Der klassisch-amerikanische Tattoostyle wurde in den 1930ern von Norman “Sailor Jerry” Collins entwickelt und erfreut sich bis heute größter Beliebtheit. Dieser Stil ist geprägt von dicken, schwarzen Konturlinien, klaren, lebhaften Farben und einfachen Designs, die leicht erkennbar sind 

Der Hintergrund des Tattoos ist normalerweise einheitlich gefärbt oder mit einfachen Mustern wie Punkten oder Linien gestaltet. Ein wichtiger Teil des Oldschool Stils ist die Verwendung von Schriftzügen und Bannern, um Namen, Daten oder Sprüche hervorzuheben. Diese sind oft in einer starken, dekorativen Schriftart gestaltet.

  • Indianer- und Seemannsmotive,
  • Rosen,
  • Schwalben,
  • Anker,
  • Werkzeuge,
  • Waffen,
  • Frauenportraits
  • und Pin Ups gehören zu den Standard-Motiven dieses Styles.

Je härter, desto besser – dieser Tattoostyle ist für selbstbewusste Träger, die ihre Persönlichkeit symbolisch festhalten wollen.

Old School Tattoo

Merkmale von Old School Tattoos im Überblick:

  • Klare Linien, reine Farben, keine oder kaum Schattierungen.
  • Die Motive dürfen ruhig übertrieben und plakativ sein.
  • Der Style eignet sich für kleine und mittelgroße Motive.

6. Portraits

An ein Portrait-Tattoo solltest du ausschließlich einen absoluten Profi heranlassen! Ein Portrait ist eine kunstvolle Hommage an berühmte Persönlichkeiten, Freunde oder Familienmitglieder. Die realistischen Portraits und Büsten können in schwarz-weiß oder im Stil eines Ölgemäldes gestochen werden.

Ein Portrait Tattoo erfordert viel Geschick, Können und Erfahrung seitens des Tätowierers, um ein naturgetreues und detailliertes Bild zu erschaffen. Es ist wichtig, dass der Tätowierer in der Lage ist, 

  • die Proportionen und Details des Gesichts, 
  • einschließlich der Augen, Nase und des Mundes, exakt zu erfassen.

Auf diese Weise lässt sich ein realistisches und glaubwürdiges Portrait erzeugen. Einige begabte Künstler schaffen es, mit viel Geschick und Finesse Portrait-Tattoos zu kreieren, die kaum von einem Foto zu unterscheiden sind.

Portraits Tattoo

Daran erkennst Du ein gutes Porträt-Tattoo:

  • Nicht nur Schattierungen, sondern auch weiße Highlights wurden sauber ausgearbeitet.
  • Schwarz-weiße Portraits wirken wie Bleistiftzeichnungen, bunte Portraits wie hochwertige Ölgemälde.
  • Ein gutes Portrait braucht Platz, um wirken zu können und sollte nicht zu klein gestochen werden.

7. Surrealistische Tattoos

Egal, ob dein Tätowierer ein eigenes kreatives Motiv entwirft, oder ob du ein surrealistisches Motiv von Künstlern wie Salvador Dalí oder Jean Cocteau wählst: Ein surrealistisches Tattoo macht interessant und Betrachter können ihren Blick kaum abwenden. Beim Surrealismus kommt es auf das Motiv und die Message an. 

Häufig werden ungewöhnliche und unerwartete Elemente kombiniert, wie zum Beispiel 

  • Tiere mit mechanischen Teilen, 
  • menschliche Gesichter mit pflanzlichen Elementen
  • oder Kombinationen aus abstrakten und realistischen Motiven.

Diese Tattoos können stark von der Natur inspiriert sein, mit surrealen Darstellungen von Landschaften, Ozeanen oder Himmeln. Darüber hinaus können surrealistische Tattoos auch humorvoll oder satirisch sein, mit Darstellungen von absurden Situationen oder Charakteren.

Traumhafte Motive und surrealistische Elemente werden mit verschiedenen Mitteln umgesetzt und verleihen ihrem Träger eine besondere Aura. Möchtest du mit einem Tattoo einen Teil deiner Persönlichkeit nach außen tragen, ist dieser Tattoostyle eine gute Wahl.

Tiere Tattoo mit mechanischen Teilen

So findest du ein kunstvolles, surrealistisches Motiv für deine Haut:

  • Der Surrealismus der 1930er hat viele ästhetische Motive hervorgebracht, die sich als Tattoomotive eignen.
  • Surrealistische Tattoos zeigen, wie es im Inneren ihres Trägers aussieht: Bist du ein bunter oder ein grauer Typ?
  • Traummotive weisen häufig auf Ängste, Tugenden und Leidenschaften hin. Was macht dich aus?

8. Biomechanical Tattoos

Biomechanical Tattoos decken oft ganze Körperpartien ab und vermitteln den Eindruck, unter deiner Haut stecke etwas anderes. Die Tattoos werden nicht vorgezeichnet, sondern direkt auf der Haut vorskizziert und bei größeren Projekten mit verwässerter schwarzer Farbe vorgeritzt. Klassische Biomechanicals zeigen einen androidenhaften Körperbau, der bei trainierten Menschen mit definierten Muskeln besonders gut zur Geltung kommt.

Häufig tätowiert werden Motive von Maschinen, Zahnrädern, Schrauben und anderen mechanischen Teilen. Diese sind in der Regel in ein organisches Design integriert, wie beispielsweise Darstellungen von menschlicher Haut oder Knochen.

Die Idee hinter diesen Tattoos ist, eine Kombination von Technologie und Biologie darzustellen und das Aussehen von künstlichen Körperteilen zu imitieren. Biomechanische Tattoos können komplex sein und erfordern viel Erfahrung und Fähigkeiten seitens des Künstlers. Das hilft, die Details der mechanischen Elemente detailgenau und glaubwürdig auf die Haut zu übertragen.

Tattoos im Biomechanical Style haben oft eine futuristische oder Science-Fiction-Ästhetik. Sie sind bei Personen beliebt, die ein Interesse an Technologie oder Maschinen haben.

Wie können Biomechanical Tattoos gestaltet werden?

  • Darstellung futuristischer Technik, Sci-Fi Elemente.
  • Schwarz-weiße Stahl-Optik oder bunte Hydraulik- und Lichtelemente.
  • Alternativen: Realistische Darstellung von Muskelsträngen auf der Haut, Skelett-Formen und Organe an entsprechenden Körperstellen.

Vergiss gerade bei dieser Art von Tattoos nicht die Pflege nach dem Stechen. Schau dir gern die passenden Produkte dazu an.

9. Irezumi

Irezumi ist das japanische Wort für „Tätowieren“ und beschreibt die traditionelle japanische Tattookunst, die seit Jahrhunderten gepflegt, bewahrt und perfektioniert wird. Tattoos im Irezumi Stil sind für ihre detaillierten, farbenfrohen Designs und ihre Verwendung von Symbolen und Bildern aus der japanischen Kultur bekannt.

Die bunten Motive in dezenten Farben mussten japanische Ehrenmänner und -frauen sich ursprünglich innerhalb der Gesellschaft, in der sie verkehrten, verdienen. Nicht der Träger wählte das Motiv, sondern ihm wurde ein Kunstwerk entsprechend seiner Persönlichkeit und seiner Taten zugeteilt.

Heutzutage sind Irezumi-Tattoos bei Menschen in der ganzen Welt beliebt, die sich für die japanische Kultur und Kunst interessieren. Die Designs von Irezumi-Tattoos können eine Vielzahl von Bildern und Symbolen enthalten, darunter 

  • Drachen, 
  • Kois, 
  • Schlangen, 
  • Blumen und andere traditionelle japanische Motive.

Jedes Motiv hat eine symbolische Bedeutung, die auf japanische Mythologie und Geschichte zurückzuführen ist.

Mittlerweile bringen viele westliche Tätowierer neue Elemente und Ideen in den Style ein und du musst nicht den Hass der japanischen Yakuza Mafia fürchten, wenn du ein Irezumi Tattoo trägst.

Irezumi Tattoos

Was macht Irezumi Tattoos aus?

  • Feine Linien und aufwendig ausgearbeitete Hintergründe mit vielen Details.
  • Farbenfrohe Motive mit Mol- oder Pastelltönen, selten knallige Farben.
  • Typisch japanische Motive und Symbole: Geishas, Samurais, Tiere, Blüten, Wellen.
  • Irezumis sind traditionell sehr großflächig und werden meist als Sleeves oder als Back Pieces getragen.

10. New School

New School Tattoos sind bunt, groß und voller verrückter Ideen: Häufig werden ganze Fantasiewelten mit comic-haften Figuren oder Tieren im Mittelpunkt erschaffen. Bekannte Charaktere und Figuren aus Games, Comics, Serien und Filmen werden bevorzugt als Motive genutzt und teilweise völlig neu erfunden.

New School ist ein moderner Tattoo-Stil, der in den 1980er Jahren in den USA entstanden ist. Im New School-Stil sind die Designs oft übertrieben und haben eine karikaturhafte Ästhetik.

Einige der bekanntesten Künstler im New School Style sind 

  • Don Ed Hardy, 
  • Paul Booth 
  • und Mike Giant. 

New School Tattoos können an jeder Körperstelle getragen werden, wobei die Designs normalerweise groß und auffällig sind. Der New School Style lebt von seinen bunten, teils grellen Farben, doch dank der neuen REACH Verordnung sind alle innerhalb der EU verwendeten Tattoofarben mittlerweile reguliert und sicher. 

Was es mit den Tattoo Farben und dessen Verbot auf sich hat, liest du in diesem Beitrag: Tattoo Farben Verbot: Gründe und Auswirkungen

Was zeichnet New School Tattoos aus?

  • Hochwertige comic-hafte Motive mit fantasievollen Figuren und Hintergründen.
  • Knallige Farben und lückenlose Ausarbeitung.
  • Für mittelgroße und große Motive mit Hintergrund geeignet.

Unterstützung bei der Wahl deines Tattoos erhalten?

Finde heraus, welcher Tattootyp du bist und erhalte im Anschluss einen Einkaufsgutschein!

Der Tattortypentest verrät dir, welcher Tattootyp du bist. Du findest heraus, ob das von dir gewählte Motiv tatsächlich dein Lebenstraum ist. Außerdem erfährst du, wie du ein Tattoo weiter verbessern (lassen) kannst und ob es wirklich ein permanentes Tattoo sein sollte.

Der Test verrät dir allerdings nicht, ob du den richtigen Tätowierer gefunden hast. Teste dich und finde heraus, ob du für ein Motiv fürs Leben bereit bist oder eine weniger permanente Lösung vorerst besser geeignet ist.

Warum überhaupt einen Test machen, wenn man eigentlich nur ein Tattoo will? Muss man dafür neuerdings eine Prüfung ablegen oder so etwas? Nein, natürlich nicht!

Aber es gibt unterschiedliche Gründe, warum sich Menschen tätowieren lassen wollen. Nicht alle lassen darauf schließen, dass das tätowierte Motiv ein Leben lang gefällt.

Natürlich bist du jetzt gerade felsenfest davon überzeugt. Das ist erstens normal und zweitens immer so. Aber Menschen ändern sich. Meinungen ändern sich, Lebensumstände ändern sich. Deine Tätowierung bleibt.

11 Tipps – Finde heraus, welches Tattoo am besten zu Dir passt

1. Erinnerungsstück oder Körperschmuck?

Zunächst solltest Du Dir ehrliche Gedanken darum machen, aus welchem Grund Du eine neue Tätowierung haben willst. Möchtest Du ein Erinnerungsstück schaffen, eine Botschaft senden oder einfach ein Körperteil ästhetisch verzieren?

Die Gründe für einen Tattoo-Wunsch können vielfältig sein. Ein großen und gut sichtbares Tattoo sollte wohlbedacht sein und gut gepflegt werden.

2. Permanentes Tattoo oder doch eher der Typ für einen Urlaubsflirt?

Eine Tätowierung ist ein Kunstwerk für die Ewigkeit. Mit feinen, motorgetriebenen Nadeln wird die Farbe beim Tätowieren in die inneren Hautschichten verbracht, sodass sie dort bleibt.

Selbst wenn die Haut sich erneuert (permanent), du dir eine Schürfwunde zuziehst oder sich deine Figur mit den Jahren verändert, bleibt das Motiv an Ort und Stelle. Sogar bei einsetzenden Falten im Alter verschiebt es sich nur wenig.

Ein Tattoo ist eine Ehe fürs Leben. So wie man sich heutzutage - zwar mit Hürden - doch relativ schnell scheiden lassen kann, kann man auch Tattoos entfernen. Allerdings ist das eine teure, schmerzhafte und zeitintensive Sache.

Egal, womit die jeweiligen Studios werben: Es ist nicht leicht, es ist keine komplette Entfernung (oft bleiben Pigmentreste und immer bleiben Narben). Die Haut wird nie wieder aussehen wie neu.

Tattoos sind fürs Leben

Bevor du dich tätowieren lässt, solltest du dir also ganz sicher sein, dass du das Tattoo Motiv immer lieben wirst. Dass du es auch dann noch lieben, wenn deine Haut einmal runzlig wird und du als Oma oder Opa mit knitterigem Tattoo Sleeve deine Enkel umarmst. 

Du solltest dein Tattoo auch lieben, wenn das einst hippe Design irgendwann einmal doch nicht mehr so cool ist, denn Trends ändern sich unentwegt (Stichwort „Arschgeweih“). 

Und auch wenn dein Chef dir den Aufstieg verweigert, weil tätowierte Menschen seiner Meinung nach bei wichtigen Geschäftsverhandlungen ruinös sind, solltest du dein Tattoo immer noch lieben. Das Tattoo bleibt ein Teil von dir. 

Mehr als Abziehbildchen: Temporäre Tattoos

Um es gleich vorwegzunehmen: Es gibt keine Möglichkeit, sich eine Tätowierung für ein paar Jahre stechen zu lassen. Das war in den 1990er Jahren zwar groß in Mode, aber es hat nie wirklich funktioniert.

Eine richtige, permanente Tätowierung wird in die Dermis gestochen. Diese Hautschicht erneuert sich nie. Sie liegt in der Mitte: Noch weiter im Körper liegt die Subkutis, nach außen wird die Dermis von der Epidermis geschützt. Die Epidermis erneuert sich ständig, in einem Zeitraum von etwa vier bis fünf Wochen werden die Zellen einmal komplett ausgetauscht.

Die angeblich temporären Tätowierungen, als Temptoo (Temporary Tattoo) oder Bio-Tattoo beworben, sollen in die Epidermis gestochen werden, ohne dass Pigmente in die Dermis gelangen. Da die Epidermis abhängig von der Körperstelle aber nur 0,03 bis 0,05 mm dick ist, erfordert das sehr, sehr viel Geschick.

Tatsächlich sind viele Tätowierungen, die als Temptoo gestochen worden sind, gar nicht so temporär gewesen. Schon kleinste unwillkürliche Muskelzuckungen lassen die Nadeln beim Tätowieren etwas tiefer in die Haut eindringen.

Die meisten temporären Tätowierungen haben bleibende Spuren in der Lederhaut, der tiefer liegenden Dermis, hinterlassen. Und der Rest der Farbe ist nicht wie versprochen nach drei bis fünf Jahren, sondern schon nach ein bis zwei Monaten weg gewesen.

Tattoo

Henna und Abziehbildchen

Sieht beides nicht wie eine echte Tätowierung aus, erfüllt aber den gewünschten Zweck. Natürlich sollst du dir keine kleinen rosa Glitzereinhörner auf das Schulterblatt kleben: Es geht um echte Motive, die aussehen wie richtige Tätowierungen und nicht um Abziehbildchen aus der Kaugummi-Packung.

Wer sich nicht sicher ist, ob das Tattoo im gewünschten Motiv da, wo es geplant ist, auch wirklich so gut aussieht, probiert es einfach aus. Und zwar mit einem Abziehbildchen, das nach viermal Duschen wieder weg ist.

Oder mit einer Henna-Tätowierung. Henna ist eine Pflanzenfarbe, die in die Epidermis eindringt und dort bis zum kompletten Austausch der Hautzellen sichtbar bleibt.

Die Pigmente setzen sich in der Haut fest, verrutschen nicht, bluten nicht aus und verblassen nur langsam. Besonders im Urlaub in Indien und asiatischen Ländern sowie im Mittelmeerraum lassen sich viele Menschen ein Henna-Tattoo aufmalen.

Eine Alternative kommt aus den USA: Das Unternehmen Inkbox hat eine weitere Pflanzenfarbe entwickelt, die im Prinzip wie Henna funktioniert. Die Farbe kann zu Hause mit etwas Aufwand mit Schablonen oder freihändig aufgetragen werden.

Für dich als unentschlossenen Tattootyp ist die zweite Möglichkeit interessant: Dein gewünschtes Motiv kann dir der Tattoo Artist vielleicht erst einmal für zwei bis drei Wochen auf die Haut zeichnen. Das ist schmerzfrei, nicht so kostenintensiv wie eine permanente Tätowierung, und gibt dir einen Eindruck, was du da künftig mit dir herumtragen willst.

Übrigens: Viele Tattoo-Studios an, mit einem speziellen Stift eine mehr oder weniger grobe Vorzeichnung des Tattoos an der gewünschten Hautstelle anzufertigen. Die Farbe hält ein paar Tage, sodass die geplante Tätowierung "ausprobiert" werden kann.

Wie sich dein Geschmack in den nächsten zwanzig, dreißig, fünfzig oder achtzig Jahren entwickeln wird, kann aber auch ein Probebildchen nicht klären. Deshalb ist es wichtig, dass du dir im Voraus klar wirst, aus welchen Gründen du eine Tätowierung haben möchtest.

Wir präsentieren: Den Tattootypentest, der die gängigsten Gründe, warum jemand ein Tattoo haben will, abdeckt.

 3. Vorsicht bei Tattoo-Trends

Tattoo-Trends kommen und gehen wie alle Modeerscheinungen – die Tattoos selbst bleiben jedoch. Damit es Dir nicht ergeht wie den meisten "Arschgeweih"- und Tribal-Tattoo Trägern der späten 1990er und frühen 2000er, versuche nicht jedem Tattoo-Trend nachzueifern und sei lieber kreativ bei der Auswahl von Motiven.

 4. Welche Farben passen zu Dir?

Tattoo-Farbe lässt sich nicht ablegen wie Kleidung – nach dem Stechen bestimmen Deine Tattoos Dein äußeres Erscheinungsbild und sollten deshalb farblich zu Dir und Deiner Persönlichkeit passen.

5. Traditionelle Tattoos und Schriftzeichen

Tattoo-Traditionen aus dem Ausland sind aufregend und interessant. Aus Respekt vor fremden Kulturen solltest Du jedoch nur exotische Motive wählen, zu denen Du selbst einen Bezug hast. Religiöse und politische Motive mögen schön aussehen, verändern aber auch Deine Außenwirkung und die Art und Weise, wie Du von bestimmten Menschen behandelt wirst.

6. Fremdsprachen

Fremdsprachen sollten Deine Haut nur zieren, wenn Du sie auch verstehst. Prüfe deutsche und englische Sprüche vor dem Tätowieren unbedingt auf Rechtschreibfehler, um schlimme Fehler und Peinlichkeiten zu vermeiden.

Bist Du Reise-Fan oder fühlst Du Dich mit einer bestimmten Kultur verbunden, ist ein fremdsprachiges Tattoo eine schöne Möglichkeit, um Dein zweites Zuhause immer bei Dir zu haben.

7. Verbinde Persönliches mit Ästhetischem

Was ist Dir im Leben wichtig? Bei der Auswahl eines Tattoo-Motivs solltest Du bedenken, dass jeder Körperschmuck auch eine Botschaft ist. Hast Du etwas zu sagen oder möchtest Du eine wichtige Botschaft bewahren, verbinde Deine Leidenschaft mit Deinem Körperschmuck. So ist garantiert, dass Dir Dein Tattoo auch nach Jahren noch gefällt.

Tattoo gestochen

8. Finger weg von Katalog-Motiven

Wenn Du ein individuelles Tattoo haben willst, das nicht einfach kopiert werden kann, verzichte auf die Google-Bildersuche oder Beispiel-Motive aus Tattoo-Katalogen und Zeitschriften. Vorgefertigte Standard-Motive erfreuen weder den Tätowierer noch das Auge von Betrachtern.

9. Entwickle ein stimmiges Körperkonzept

Wenn Du bereits verschiedene Tätowierungen trägst, wird es langsam Zeit, ein Konzept zu finden: Gibt es einen roten Faden, der alle Tattoo-Motive an Deinem Körper miteinander verbindet? Die Motive sollten sowohl inhaltlich als auch äußerlich zueinander passen.

10. Sei sparsam mit spontanen Tattoo-Ideen

Jede neue Tattoo-Idee muss reifen und gedeihen. Im ersten Moment wirken viele Ideen vielleicht geistreich, im zweiten bereits nicht mehr. Spontane Tattoo-Aktionen können zu tollen Erinnerungen fürs Leben werden, sollten jedoch absolute Ausnahmen bleiben.

11. Vergleiche alle Alternativen

Hast Du Dich für ein Motiv entschieden, gibt es noch stilistische Fragen zu klären: Magst Du es minimalistisch oder lieber in Foto-Qualität? Egal, welchen Stil Du für Dein Tattoo wählst, fertige mindestens zwei verschiedene Skizzen an oder lass Dir alternative Vorschläge vom Profi zeigen, um sicherzugehen.

Zum Schluss möchten wir Dir unsere Tattoopflege App vorstellen. Denn nach dem Stechen ist es enorm wichtig Deine frisch gestochene Haut mit den richtigen Tattoo Pflege-Produkten zu pflegen, damit Du lange was von Deinem Tattoo hast.

Tattoos für Frauen und Tattoos für Männer. Sinnvoll oder klischeehaft?

Ist es sinnvoll, bestimmte Tattoo-Styles und -Motive als geeignet für ein bestimmtes Geschlecht zu definieren? 
Vielleicht bevorzugen einige Männer starke und maskuline Motive wie 

  • Wikinger, 
  • Totenköpfe 
  • oder Kampfschwerter - das ist durchaus möglich! 

Dennoch sind diese Klischees längst überholt, und nicht jede Frau fühlt sich automatisch wohl mit filigranen Blümchendesigns, Mandalas oder süßen Einhorn-Motiven auf ihrer Haut.

Stattdessen kommt es auf deinen individuellen Typ und deine Ausstrahlung an! Ein heavy Blackwork Tattoo oder ein Oldschool Seefahrermotiv können auf einem Frauenarm unglaublich gut aussehen, während auch ein florales Motiv oder ein filigraner Schriftzug einen Männerkörper perfekt verschönern und unterstreichen können.

Tattoo Trends nicht gleich mitmachen

Anstatt Tattoostile nach Geschlechtern zu sortieren, sollte man sich immer auf die Persönlichkeit und Vorlieben des Einzelnen konzentrieren. Was gefällt dir? Wie kleidest du dich? Welcher Szene oder Subkultur gehörst du an? Was findest du schön? Vor allem aber, was findest du an dir schön?

Wenn du diese Fragen beantworten kannst, bist du schon einen großen Schritt weiter, um das passende Tattoo im perfekten Stil für dich zu finden. Wir möchten dich ermutigen, nicht in Geschlechter-Schubladen zu denken, denn jeder Tattoostil kann und darf dir gefallen!  Dein Geschlecht sollte keinesfalls das Tattoomotiv für dich vorherbestimmen oder bestimmte Designs von vornherein ausschließen. 

Tattoos für Männer

Tattoos für Männer sind seit langer Zeit ein beliebter Ausdruck von Persönlichkeit und Individualität. Männer entscheiden sich gerne für Tattoo Designs, die ihre Interessen, Hobbys oder Lebensgeschichten widerspiegeln.

Die Motive vermitteln häufig Kraft, Stärke und Männlichkeit. Viele bevorzugen größere und auffällige Tattoos mit kräftigen Linien und klaren Formen, wie 

  • Tribals, 
  • Portraits 
  • oder Blackworks. 

Auch Oldschool Tattoos zieren viele Männerkörper. Zarte und filigrane Tattoos sind eher unpopulär.

Beliebte Körperstellen für Männertattoos sind beispielsweise Brust, Rücken, Arme oder Waden.

Tattoos für Frauen

Frauen wählen oft Tattoos an verschiedenen Stellen ihres Körpers, wie z.B. am Handgelenk, an den Schultern, am Rücken oder an den Knöcheln. Es gibt auch viele Frauen, die größere Tattoos auf ihren Armen oder Beinen tragen.

Die Motive unterstreichen und betonen häufig bestimmte Körperpartien. Beliebt sind 

  • filigrane und zarte Muster, 
  • florale Motive, 
  • Mandalas 
  • oder Tattoos im Watercolor Style. 

Das Design ist bevorzugt feminin und passt sich sehr gut dem weiblichen Körper an. Manche Frauen mögen es jedoch auffälliger und entscheiden sich ebenfalls für kontrastreiche und auffällige oder vollflächige Motive. Auch Blackworks oder Tattoos im Oldschool Style zieren so manchen Frauenkörper.

Die Testfragen

Bitte beantworte die Fragen ehrlich und denke gegebenenfalls über die Antwort nach. Manchmal liegen die Dinge anders als sie auf den ersten Blick scheinen.
Beantworte die Fragen bitte von dir aus, aus deiner persönlichen Sicht. Antworten, die du deinen Freunden gerne erzählen würdest, die aber nicht tief aus deinem Inneren kommen, sind dabei unwichtig. Sie würden das Ergebnis unnötig verfälschen. Je offener und ehrlicher du bist, desto realistischer fällt das Ergebnis aus.


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