Tattoos und öffentlicher Dienst - Geht das?
Tattoos und öffentlicher Dienst - Geht das?
Dass manche Menschen Vorurteile gegen Tätowierte haben, ist allseits bekannt. Obwohl Tattoos mittlerweile um einiges mehr gesellschaftlich anerkannt sind, können die Tintenbilder auch heute noch ein Problem bei der Jobsuche darstellen. Ist das Unternehmen bzw. der Vorgesetzte eher konservativ eingestellt, hat man mit sichtbarer Körperkunst häufig schlechtere Karten als Mitbewerber - deshalb unbedingt bei der Wahl der Körperstelle mit abwägen, ob dich das Tattoo im Beruf beinträchtigen könnte. Und wer hat schließlich schon Lust, sein Tattoo ständig abzudecken oder nur mit langer Kleidung herumzulaufen?
Tattoos im öffentlichen Dienst
Ganz besonders bei Jobs im öffentlichen Dienst sind Tattoos eher kritisch zu betrachten. Denn sobald man Kundenkontakt hat oder anderweitig öffentlich arbeitet, vertritt man das Außenbild des Arbeitgebers. Dieser möchte sein Image natürlich wahren und der ein oder andere verpflichtet seine Mitarbeiter, Körperschmuck wie Piercings oder Tattoos während der Arbeit zu verbergen. Staatsangestellte haben es hier besonders schwer. Hier geht es um das Berufsbild der Beamten, Richter, Soldaten, Rechtsreferendaren und um Tarifbeschäftigte, die in öffentlich-rechtlichen Einrichtungen angestellt sind. Extravaganz ist in diesen Berufen meist nicht gerne gesehen. Als Richtlinie gilt: Ist eine Tätowierung in der Sommeruniform nicht sichtbar, ist das in Ordnung. Sichtbar dürfte sie höchstens beim Dienstsport sein. Zwar heißt es oft, dass aufgrund von Tätowierungen niemand mehr diskriminiert wird, jedoch ist die Realität eine andere. Denn wenn zwei gleich gute Bewerber zur Auswahl stehen, von denen einer tätowiert ist, fällt die Wahl für die Anstellung zumeist wieder auf den tattoofreien Bewerber - aufgrund der Außenwirkung. Obgleich es kein großer Nachteil ist, es kann das entscheidende Quäntchen ausmachen.
Tattoo im Job - was kann ich machen?
Die einfachste Möglichkeit wäre natürlich, auf ein Tattoo zu verzichten. Da dies aber keine richtige Option ist, solltest du dich, falls du vor hast, einen Beruf im öffentlichen Dienst oder mit viel Kundenkontakt auszuüben, für ein Tattoo an einer eher verdeckten Körperstelle entscheiden. Gute Möglichkeiten sind hier der Rücken, die Oberschenkel oder der Bauch. Bedenke, dass nicht alle Kleidungsstücke gleich geschnitten sind und schnell etwas öffentlich sichtbar sein kann. Zwar kannst du mit deinem zukünftigen Arbeitgeber vor der Anstellung abklären, ob Tattoos an gewissen, manchmal sichtbaren Stellen wie zum Beispiel dem Oberarm in Ordnung wären, allerdings bleiben die wenigsten für immer im selben Job und haben denselben Chef - was wiederum bedeuten würde, dass das Tattoo erneut für Komplikationen sorgen könnte. Da sich ein Tattoo nicht so einfach und leichtfertig entfernen lässt, muss man sich im Voraus genügend Gedanken machen.
Welche Stelle ist die Richtige?
Befindet sich dein Tattoo am Arm, kannst du zwar darauf achten, dass es immer durch die Kleidung verdeckt ist - du wärst dann aber auch beispielsweise im Sommer dazu gezwungen, langärmlige Kleidung zu tragen, auch wenn du gar keine Lust dazu hast. Das mag vielleicht im ersten Moment gar nicht so schlimm klingen und für ein oder zwei Mal wäre das durchaus verkraftbar... aber auf Dauer wird das sehr ärgerlich und unangenehm werden. Damit du dein Tattoo nicht irgendwann bereust, geh lieber immer auf Nummer sicher. Die "richtige" Stelle ist die, bei der du dir sicher bist, dass du dich später nicht darüber ärgern wirst - ganz einfach. Selbst, wenn du in einer Branche arbeitest, in der Tattoos mehr oder minder toleriert werden, vergiss trotzdem nicht, dass du eines Tages deinen Beruf wechseln könntest und dich dein Tattoo dann stören könnte. Hände, Hals und Gesicht sind bei den allermeisten Arbeitgebern wohl eher ein No-Go, über Armtattoos und Tattoos an den Knöcheln/Füßen sehen viele mittlerweile schon hinweg. Es sei denn, es ist ein unübersehbares Fullsleeve-Tattoo.