Schmerzempfindlichkeit beim Tätowieren: Nehmen Frauen und Männer Schmerz unterschiedlich wahr?
Jenny ist Tattooliebhaberin und Unternehmerin aus Leidenschaft. TattooMed heute als veganer Begleiter von Millionen Tätowierten ab Tag 1 bis hin zur dauerhaften Pflege von Tattoos zu sehen ist ihr Antrieb. Als großer Festival Fan findet sie ihren Ausgleich in ihren Reisen in die USA und im Tierschutz.
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Schmerzempfindlichkeit beim Tätowieren: Nehmen Frauen und Männer Schmerz unterschiedlich wahr?

Beim Tätowieren werden Farbpigmente mit dünnen Nadeln unter die Haut gebracht. Unter der Epidermis, der oberen Hautschicht, befinden sich je nach Körperregion mehr oder weniger Nervenzellen. Egal, an welcher Stelle Du Dich stechen lässt – mit eventuellen Schmerzen beim Tätowieren und in den ersten Tagen der Regenerationsphase musst Du immer rechnen. Aber nehmen alle Menschen den Schmerz beim Tätowieren gleich wahr? Wir gehen der Frage auf den Grund, ob Frauen oder Männer besser für das Tätowieren gewappnet sind und welche individuellen Faktoren das Schmerzempfinden tatsächlich beeinflussen.

Wie fühlt sich Tätowieren eigentlich an?

  • Das pulsierende Stechen der Nadel wird von Tattookunden meist als ein Kratzen wahrgenommen.
  • Schon während des Stechens zeigt der Körper leichte Immunreaktionen. Die Haut fühlt sich heiß an und pulsiert schmerzhaft, besonders beim Füllen von Farbflächen.
  • Auch nach dem Tätowieren ist die Haut sehr druckempfindlich.
  • Die frisch Tätowierte Stelle kann sich in den ersten Tagen danach warm und etwas spannend anfühlen.

Schmerzempfindlichkeit bei Männern und Frauen

Gerüchte über geschlechtsspezifische Unterschiede beim Schmerzempfinden gibt es viele: Frauen halten angeblich keinem Wetterumschwung stand und haben ständig Kopf-, Bauch- oder Gliederschmerzen, Männer geben sich dem Volksmund nach bei jedem Wehwehchen völlig auf und "würden die Schmerzen einer Geburt auf keinen Fall ertragen". Was stimmt denn nun? Bist Du ein harter Hund oder erleichtern Deine Hormone den Schmerz vielleicht wirklich? Eine Antwort könnte die Wissenschaft liefern. Warum das problematisch ist, zeigen zwei aktuelle Studien zum Thema:

Eine Wissenslücke in der Medizin

In der medizinischen Forschung schenkt man Geschlechterunterschieden im Allgemeinen seit jeher erschreckend wenig Beachtung. Erst seit 2016 bringen Forscher diesen Aspekt in ihre Arbeiten ein. Nur wenige Studien befassen sich gezielt mit Geschlechterunterschieden.

Testosteron als Schmerzhemmer

Aktuelle Forschungen weisen darauf hin, dass das männliche Geschlechtshormon Testosteron schmerzhemmend wirkt. Männer nehmen akute Verletzungen deshalb weniger intensiv wahr als Frauen. Dafür sprechen auch Berichte von Menschen, die sich Geschlechtsumwandlungen unterzogen haben. Transgender-Frauen berichten von chronischen Schmerzen und erhöhter Schmerzempfindlichkeit seit Beginn ihrer Östrogen-Therapie. Auf der anderen Seite berichten Transgender-Männer von einer erhöhten Reizschwelle durch die Einnahme von männlichen Geschlechtshormonen.

Wie reagiert der Körper auf Tätowierungen?

Tätowieren bedeutet für Deinen Körper reinen Stress. Das Immunsystem läuft auf Hochtouren und ein ganzer Cocktail an Hormonen wird ausgeschüttet, die das Schmerzempfinden teilweise stark beeinflussen können. So wirken sich Glückshormone ebenso wie Stresshormone positiv auf das Schmerzempfinden aus und der Körper wird belastbarer. Wie stark dieser Faktor Dein Schmerzempfinden beim Tätowieren beeinflusst, lässt sich kaum vorhersagen. Letztendlich scheint Schmerz ein individuell ganz unterschiedlich wahrgenommenes Phänomen zu sein, das sich nicht einfach in Geschlechterschubladen unterteilen lässt.

Diese Faktoren können das Schmerzempfinden beeinflussen

  • Geschlecht (Testosteron-Gehalt im Blut)
  • Stress (Partner, Job, Termine etc.)
  • Tagesform (Stimmung)
  • Stoffwechsel (Hunger, Immunsystem)
  • Müdigkeit
  • Beschaffenheit der Haut
  • Aufregung (Adrenalin, Serotonin, Dopamin)

Jeder Schmerz geht mal vorbei

Wenn Du Angst vor Deiner nächsten Tattoositzung hast oder sogar schon eine Session abbrechen musstest, weil die Schmerzen unerwartet groß waren, ist das keine Schande. Bei so vielen möglichen Einflüssen kann es durchaus sein, dass Du einfach einen schlechten Tag für das Tätowieren erwischt hast. Wichtig ist, dass Du vor Deinem Tattootermin gut frühstückst und Dich genau an die Vorsorge-Anweisungen Deines Tätowierers hältst. Nimm eine bequeme Haltung auf dem Tattoo-Stuhl ein und versuche, entspannt an die Sache heranzugehen. Das wichtigste ist immer, ruhig und normal weiteratmen:)

Das kannst Du tun, um Schmerzen beim Tätowieren zu lindern

  • Schlafe Dich vor dem nächsten Tattoo-Termin gut aus. Lässt Du Dir ein großflächiges Tattoo stechen, versuche auch nach der Session keine weiteren Termine einzuplanen, sondern gönn Dir etwas Ruhe.
  • Iss vorher etwas und nimm Dir ruhig eine Banane oder Salzstangen und Cola mit zum Tätowierer, falls eine längere Sitzung eingeplant ist. Ein voller Magen steigert das Wohlbefinden und liefert Deinem Körper die nötige Energie, um Stresshormone abzubauen und Schmerzen leichter zu ertragen.
  • Verzichte auf Betäubungssprays, Medikamente oder andere schmerzlindernde Mittel. Diese können die Reaktionen der Haut beeinflussen oder das Blut verdünnen, sodass kein sauberes Tätowieren mehr möglich ist.
  • Mit unseren TattooMed Pflegeprodukten kannst Du frisch tätowierte Haut sanft pflegen und die Regeneration von außen unterstützen. So ist der Schmerz des Tätowierens sicher schnell vergessen.

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