Warum bleiben Tattoos in der Haut
Jenny ist Tattooliebhaberin und Unternehmerin aus Leidenschaft. TattooMed heute als veganer Begleiter von Millionen Tätowierten ab Tag 1 bis hin zur dauerhaften Pflege von Tattoos zu sehen ist ihr Antrieb. Als großer Festival Fan findet sie ihren Ausgleich in ihren Reisen in die USA und im Tierschutz.
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Die Oberhaut erneuert sich permanent, was jedoch bei der Lederhaut, die auch als Dermis bezeichnet wird, nicht der Fall ist. Die Farbpigmente, die durch das Tätowieren in die Dermis eindringen, bleiben daher dauerhaft erhalten. Ein Tattoo, dass von einem Fachmann korrekt gestochen wurde, bleibt in der Regel ein Leben lang bestehen. 

Die Fresszellen und die Farbe: Warum Tattoos in der Haut bleiben

Tattoos halten und halten - manchmal länger, als dem Träger lieb ist. Wie die Langlebigkeit zustande kommt, haben Forscher nun an tätowierten Mäuseschwänzen herausgefunden. Die Erkenntnis könnte bei der Entfernung helfen.

Ursache für Haltbarkeit von Tattoos geklärt

Lange wurde angenommen, dass die Tinte sogenannte Fibroblastenzellen in der Haut färbt. Jüngere Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die Pigmente nicht dort, sondern im Inneren von Makrophagen liegen. Diese Fresszellen des Immunsystems eilen wie Ersthelfer zum Ort des Geschehens, wenn nach einer Verletzung Bakterien oder andere Fremdkörper in der Haut auftauchen. 

Auch Farbmoleküle, die von der Tätowiernadel in die Haut gejagt werden, sind solche Eindringlinge und werden geschluckt. Die Makrophagen müssten besonders langlebig sein, mutmaßten Forscher. Denn mit ihrem Tod verschwende auch die aufgenommene Farbe.

Das Team um Sandrine Henri und Bernard Malissen vom Immunologischen Zentrum Marseille-Luminy tätowierte nun für Detailuntersuchungen Mäuseschwänze mit grüner Tinte. Es zeigte sich, dass die Fresszellen tatsächlich die einzige Zellart waren, die Tattoofarbe aufnahmen. 

Aufsehen erregt eine weitere Erkenntnis: Sterben die Fresszellen, wird das Pigment zwar freigesetzt - aber binnen Wochen wieder von neuen Makrophagen an der Stelle geschluckt, bevor es abtransportiert werden kann.

Nicht die Langlebigkeit der Zellen, sondern die erneute Aufnahme ist demnach die Ursache für die Haltbarkeit von Tattoos.

Haltbarkeit von Tattoos

Warum wird die Tattoofarbe in manchen Fällen nicht angenommen? 

Es kann manchmal vorkommen, dass die Tattoofarbe nicht angenommen wird. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen kann die Beschaffenheit Deiner Haut einen großen Einfluss auf die Aufnahme der Tattoofarbe nehmen. 

Es kann aber auch an der Farbzusammensetzung oder an dem Tiefeneffekt liegen, denn beim Tätowieren ist es wichtig, dass die Tattoonadel tief genug in die Dermis eindringt. Anderenfalls kann es vorkommen, dass die Farbe nicht in Deinem Tattoo drin bleibt. 

In sehr seltenen Fällen bleibt die Tattoo Farbe nicht in der Haut, weil es zu einer immunologischen Reaktion Deiner Haut mit der Farbe kommt. Es gibt Personen, die gegen gewisse Inhaltsstoffe, die sich in der Tattoofarbe befinden, allergisch sind. 

Tattoofarbe bleibt in der Haut

Ist ein Tattoo schädlich für die Haut?

Die Tätowiernadel, die für das Stechen eines Tattoos eingesetzt wird, kann die Haut beim Tätowieren schädigen. Es können Allergien auftreten, sich Infektionen bilden oder Allergien auftreten, denn immerhin handelt es sich hierbei um eine Wunde. Manche Farben enthalten Azofarbstoffe oder andere allergiefördernde Stoffe, wie beispielsweise Nickel. 

Hautärzte sprechen zudem davon, dass eine Tätowierung einen bösartigen Leberfleck verdecken könnte und somit die Diagnose Hautkrebs erschwert wird. Möchtest Du Dir kein Tattoo stechen lassen, aber dennoch auf einen solchen Körperschmuck nicht verzichten, dann können Tattoos, die 3 Monate halten eine großartige Alternative für Dich sein. 

Erkenntnisse helfen bei Entfernung

Die Entfernung von Körperbildern könne sich mit einem zeitweisen Ausschalten der Fresszellen in der Haut vereinfachen lassen, vermuten die Forscher daher.

"Als Ergebnis würden die mittels Laser zerbrochenen Teilchen nicht sofort wieder aufgefangen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, sie über die Lymphgefäße wegzuschwemmen"

erklärt Malissen. 

"Es ist das erste Mal eine vernünftige, solide, geprüfte Information. Vorher hat man ja immer nur gesehen, es klappt halt irgendwie", sagt Tattoo-Experte Mark Benecke, Vorsitzender des Vereins Pro Tattoo und weithin bekannter Kriminalbiologe, zu der im "Journal of Experimental Medicine" vorgestellten Analyse. 

Bei der Entfernung von Tattoos habe man im Prinzip nach Physik, nicht nach Biologie gehandelt, erklärt der Dermatologe Klaus Hoffmann, Leiter des Zentrums für Lasermedizin an der Universitätsklinik Bochum. Die Laser zerstören die Farbpigmente, der Körper transportiert sie ab.

"Stellen wir uns die Farbe als eine Tasse vor, dann hauen wir mit dem Hammer darauf und zersprengen sie. Aber in welchem Schrank diese Tasse gestanden hat und was genau mit den Splittern passiert, das wissen wir nicht. Und das zeigt diese Studie"

sagt Hoffmann. 

Um ein Tattoo zu entfernen, sind derzeit mehrere Behandlungen nötig, zwischen denen mindestens vier Wochen oder noch länger Pause liegen müssen, während die Farbe langsam verblasst. Die Partikel landen in Lymphknoten, passieren Leber, Milz und Niere und werden über den Urin abgegeben.

Lässt man sich eine großflächige Tätowierung etwa vom Rücken entfernen, kann sich einige Tage später schon mal der Urin dunkel färben. Oft aber gelingt die Entfernung nicht restlos: Gerade bei farbigen Tattoos bleiben Spuren, Schatten oder Farbreste zurück.

Jede Behandlungsoption muss kritisch betrachtet werden

"Man muss bedenken, dass wir nicht jedes Pigment über das Lymphsystem im Körper verteilen wollen"

sagt Gerd Kautz, Präsident der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft. 

Die Konsequenzen risikoreicher Farben könnten bis zur Krebsentstehung reichen. "Deshalb muss jede neue Behandlungsoption sehr kritisch betrachtet und wissenschaftlich aufgearbeitet werden."

Sogenannte Azo-Farben, die krebserregende Bestandteile enthalten, seien mittlerweile vom Markt fast verschwunden, sagt Tattoo-Experte Benecke. In tausenden Entfernungsfällen hätten er und seine Kollegen kaum Problemfälle gesehen. 

„Wir sehen weder bei den Tätowierten noch nach dem Lasern besorgniserregende Dinge“

sagt auch Lasermediziner Hoffmann. 

Obwohl sich immer mehr Menschen tätowieren lassen und das Tattoo als Modeerscheinung in der Gesellschaft angekommen ist, hält Benecke an einem Grundgedanken der Hautkunst fest: 

"Ich bin gegen Entfernung", sagt er, selbst von Kopf bis Fuß mit zahlreichen Tattoos geschmückt.

Fazit

Ein Tattoo wird mittels speziellen Nadeln und Farben unter die Haut gestochen. Es ist wichtig, dass dies ein erfahrener Tätowierer macht, der genau weiß, wie tief die Farbe in die Haut eindringen muss und darf. Die Tätowiernadel kann die Haut unter Umständen schädigen oder die Haut kann eine allergische Reaktion hervorrufen. 

In einem solchen Fall weiß ein erfahrener Tätowierer genau wie er zu handeln hat. Es gibt zudem neue Erkenntnisse, die in der Zukunft helfen könnten, ein Tattoo professionell zu entfernen und das ohne Narbenbildung. 

FAQ

Wie tief wird Tattoo-Farbe unter die Haut gespritzt?    

Das Tattoo bzw. die Tattoo-Farbe wird in die mittlere Hautschicht eingebracht, da sie hier konstant erhalten bleibt. Damit dies der Fall ist, muss die Farbe etwa drei bis fünf Millimeter in die Haut eindringen. Bei dieser Vorgehensweise entsteht eine Wunde, die eine spezielle Pflege erfordert. 

In welche Haut wird ein Tattoo gestochen?

Beim Tätowieren durchdringt der Tätowierer mehrere Hautschichten bis er in die Lederhaut eindringt und dort die Farbe verteilt. Genau dieser erforderliche Vorgang kann auch zu einer Infektion führen. Es ist daher wichtig, dass der Künstler stets die Hygienevorschriften einhält und das Tattoo in die Hautschicht sticht, die dafür vorgesehen ist. 

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